KULTUR.PARK.TRAUN
Mit dem Neubau der Spinnerei in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wasserschloss Traun wurde der „Kulturpark" geschaffen, in dem sich Geschichte und Moderne zu einer perfekten Symbiose verbinden. Zwei herausragende Kulturhäuser nebeneinander, eingebettet in eine Park- und Wasserlandschaft mit großem Erholungswert.
2017 wurde aus der VEST Veranstaltungsservice Traun GmbH die KULTUR.PARK.TRAUN.GMBH, eine 100 % Tochter der Stadtgemeinde. Der Kulturpark Traun bietet eine große Vielfalt an Veranstaltungen. Kabaretts, Pop, Blues und Rockkonzerte in der spinnerei, Ideenwerkstatt für Nachwuchskünstler, Kinderkultur und Schulprojekte sowie Klassik, Weltmusik und Theater im Schloss machen den Kulturpark Traun zum kulturellen Nahversorger.
SPINNEREI
Vor 20 Jahren wurde in Traun im Fabriksareal einer früheren Weberei ein Kulturhaus gegründet. Ein Name war schnell gefunden und die „spinnerei" geboren. 20 Jahre lang wird seither mit Herz und Seele Kulturarbeit geleistet und ein großer Kulturbogen gespannt, der seit dem Jahr 2003 durch den Spielbetrieb von Schloss Traun erweitert wurde. Rechtzeitig zu diesem runden Jubiläum übersiedelt die Spinnerei 2017 in einen Neubau direkt neben unserer zweiten Spielstätte Schloss Traun.
SCHLOSS TRAUN
Von der Burg zum Schloss
Ursprünglich war Schloss Traun eine Burg, die der Sage nach im 11. Jahrhundert von Wolf, Wolfram oder Wülfling von Abensperg (zweitgeborener Sohn von Graf Babo von Abensperg) auf der Welser Heide errichtet wurde. Als sicher kann gelten, dass diese Feste am Beginn des 12. Jahrhunderts bereits existiert hat.
Die Feste Traun war eine Burg mit Inselcharakter, da sie von Wassergräben (einer Ableitung aus den Seitenarmen des Mühlbaches) umgeben war. Diese Art der Befestigung mittels einer „Ringmantelanlage“ ist charakteristisch bei oberösterreichischen Wasserschlössern
Von diesem Bau sind jedoch heute keine Spuren mehr vorhanden, allerdings stand diese Anlage an der Stelle des heutigen Schlosses.
Die Entwicklung zum Schloss vollzog sich im 16. Jahrhundert, da sich die mittelalterliche Anlage der Burg Traun nicht mehr mit den Wohnbedürfnissen des Adels deckte. Das Aussehen dieser veränderten Burg ist uns im Kupferstich des Georg Matthäus Vischer aus dem Jahre 1674 überliefert. Es entsteht ein Wasserschloss mit großer Ausdehnung, eine völlige Neuschöpfung der Renaissancezeit ist das Herrenhaus, ein rechteckiger Bau mit 4 Ecktürmen und 3 vollen Geschossen. Umgestaltungen waren auch der Einbau von Arkaden an der Hofseite des alten Torgebäudes und die Sgrafitto-Malereien an der Schlossfassade, die heute noch in Resten erkennbar bleibt.
Die großen Veränderungen der Barockzeit (Anfang des 18. Jahrhunderts) waren der wirkungsvolle Rahmen für das Herrenhaus durch Anbau zweier Flügel an die Schlosskapelle und deren gegenüberliegende Seite, die Fassadengestaltung des Herrenhauses, umfassende Pilasterordnungen der Obergeschosse, reiche Stuckverzierungen der Fenster und das Mansardendach statt des alten.
Im 19. Jahrhundert wurde der Zustand des Schlosses kritisch, 1884 schüttete man den Schlossteich zu und die Vorgebäude und sogar das Herrenhaus wurden die Herberge von Zinswohnungen. Das mag auch dadurch begründet sein, dass Schloss Traun nicht der Hauptwohnsitz der Grafenfamilie war und nur durch Pfleger verwaltet wurde.
Im 20. Jahrhundert hatte natürlich der 2. Weltkrieg auch am Schloss Spuren hinterlassen, ein Eckturm wurde durch ein abstürzendes Flugzeug zerstört. Dieser Schaden wurde 1956/57 repariert und 1961 wurden die Fassaden des Torgebäudes neu gebaut.
Schlosskapelle Traun
Die Schlosskapelle entstammt dem Mittelalter und wurde im Zusammenhang mit einer Stiftung des Jan von Traun urkundlich erwähnt; Zum Zeitpunkt der Stiftung, dem 24. April 1376 existierte die Kapelle bereits. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1624 diente die Kapelle als evangelisches Gotteshaus der damals protestantischen Herren von Traun. 1788 entstand nach der Auflassung der Kirche St. Dionysen aus der Kapelle die erste Pfarrkirche. Sie wurde für diesen Zweck erweitert. Die 200-Jahrfeier zur Gründung der Pfarre Traun 1984, bei der die ehemalige Schlosskapelle eine entscheidende Rolle spielte, war letztlich der Anstoß, sich mit ihrer weiteren Geschichte neu zu beschäftigen. Es kam auf Anregung des damaligen Eigentümers des Schlosses, Herrn Otto Graf Traun 1989 zur Gründung des „Verein Schloßkapelle Traun“. Erst 1994 war es dem Verein unter dem Obmann Hofrat Rudolf Ertl möglich, erste Schritte zu einer Revitalisierung der Kapelle zu unternehmen und sich damit auch mit ihrer vielfältigen Geschichte zu befassen. Durch eine vom Verein Schlosskapelle initiierten Spendenaktion konnten die nötigen Mittel für den Ankauf einer Kirchenglocke aufgebracht werden. Eine Besonderheit beim Umbau war das große ehrenamtliche Engagement von vielen Mitgliedern und Jugendlichen aus verschiedenen Vereinen. Die Kapelle besticht durch ihre Schlichheit und Helligkeit. Sie ist ein wunderschöner zeremonieller Raum für kirchliche Anlässe und geistliche Konzerte.
Kulturelles Zentrum Schloss Traun
1982 wurde im Gemeinderat die Revitalisierung von Schloss Traun beschlossen. 1984 mietete die Stadtgemeinde Traun vom Besitzer das Herrenhaus auf 99 Jahre. Mit Hilfe des Bundes und des Landes Oberösterreich gelang es das Hauptgebäude und Teile des Torgebäudes in den heutigen Zustand zu versetzen. Im Herbst 1997 kaufte die Stadtgemeinde Traun vom Besitzer die Ringmantelanlage. 2003 wurde diese neu renoviert als Kultur-, Fest- und Seminarzentrum eröffnet.
Die Grafen von Abensperg und Traun